Etwas mehr als ein Jahr vor den Olympischen Spielen Paris 2024 finden in Den Haag die Weltmeisterschaften aller zehn Olympischen Klassen statt. Bei diesem Grossanlass von World Sailing werden die ersten Quotenplätze für 2024 vergeben. Das Swiss Sailing Team ist mit einem starken Aufgebot in insgesamt sechs Klassen in den Niederlanden vertreten. «Unser Ziel ist, das gute Setup zu nutzen und möglichst schon drei oder vier Schweizer Quotenplätze zu holen», blickt Christian Scherrer voraus. «Nach dieser WM wird der Druck bei den einzelnen Events immer grösser und entsprechend die gezielte Vorbereitung auf die Spiele schwieriger.»
Nach ihrem tollen Podestplatz beim Testevent in Marseille gehören Sébastien Schneiter und Arno de Planta auf dem 49er zu den heissen Anwärtern auf ein gutes Resultat. «Die Zusammenarbeit mit unserem neuen Coach Ian Barker hat uns einen Schritt vorwärtsgebracht», freute sich Sébastien Schneiter nach dem Erfolg. Und Arno de Planta ergänzte: «Wir wollen uns jetzt nicht unter Druck setzen, doch wir wissen, dass wir jederzeit vorne mithalten können. Das gibt ein gutes Gefühl.» Bei den 49ern werden 10 von 19 Quotenplätzen in Den Haag vergeben (Frankreich ist als gastgebende Nation bereits qualifiziert).
Ebenfalls bereit für eine gute Leistung ist Maud Jayet auf dem ILCA 6. Die 27-jährige Westschweizerin wurde letztes Jahr Vize-Weltmeisterin und gehört zu den Besten der Welt. Für sie dürfte das Erreichen eines Quotenplatzes in Den Haag kein Problem sein. Insgesamt werden 16 Startplätze vergeben (bei insgesamt 43 an den Olympischen Spielen).
Nur gerade 8 Quotenplätze sind dagegen bei den 470 Mixed verfügbar (von 19 Plätzen insgesamt). Nachdem sie in Marseille beim Testevent das Medal Race knapp verpasst haben, wollen sich Yves Mermod/Maja Siegenthaler nicht aufs Resultat fokussieren. «Wir müssen in erster Linie auf uns schauen», sagt Vorschoterin Maja Siegenthaler. «Wir fokussieren auf das, was wir selber beeinflussen können. Im Feld ist eine gewisse Nervosität und Hektik zu spüren, wir wollen uns davon nicht beeinflussen lassen.»
Elia Colombo (iQFoil Men, 11 von 23 Quotenplätze) hat in den letzten Regatten seine gute Form bestätigen können und möchte ebenfalls vorne mitsegeln. Eine Qualifikation fürs Finale der besten 10 – wie er es beim Testevent in Marseille schaffte – würde auf jeden Fall für einen Quotenplatz reichen.
Die Sailing World Championships in Den Haag beginnen morgen Freitag, 11. August mit den ersten Wettfahrten der Klassen 49er, 470 Mixed und Nacra. Insgesamt sind 10 Regattatage vorgesehen, mit den Medalraces der ILCA-Klasse zum Abschluss am Sonntag, 20. August. Auf 7 Race Courses vor dem Hafen von Scheveningen segeln über 1200 Athletinnen und Athleten aus 85 Nationen um die Titel und die Quotenplätze. Registriert sind zudem 350 Coachboote und für einen reibungslosen Ablauf sorgen über 600 Volunteers.
Die Schweizer Delegation in Den Haag
SST Elite:
Maud Jayet, Anja von Allmen (ILCA 6)
Gauthier Verhulst (ILCA 7)
Sébastien Schneiter/Arno de Planta, Joshua Richner/Nilo Schärer (49er)
Yves Mermod/Maja Siegenthaler, Linda Fahrni/Cyril Schüpbach (470 Mixed)
Matteo Benz, Elia Colombo, Sebastian Schärer (iQFoil Men)
Bruce Kessler (Formula Kite Men)
SST Youth Team:
Andrea Aschieri/Anja Camusso, Axel Grandjean/Noémi Fehlmann (Nacra 17)
Karl Mäder, Gian Andrea Stragiotti (Formula Kite Men)
Weitere SUI-Athletinnen und Athleten:
Rosine Baudet (ILCA 6, SST C-Kader, privat trainierend)
Matteo Paulon (ILCA 7)
Manon Berger, Elena Sandera (iQFoil Women)
Elena Lengwiler (Formula Kite Women)